Die Stabilisierung des Stromnetzes erfordert eine fein abgestimmte Verteilung der verfügbaren Energie. Sie stammt von verschiedensten Stromanbietern, die zu bestimmten Zeitpunkten eine bestimmte Strommenge liefern können. Dafür existiert ein Bieterverfahren, das durch die nationale Netzgesellschaft koordiniert wird. Die Stromregelung selber erfolgt über die so genannten Netzregler.
Im Rahmen des Energie-Tradings senden die Stromanbieter regelmässig Dateien an die Netzgesellschaft. Diese verarbeitet die Daten und konfiguriert die Netzregler entsprechend über proprietäre Protokolle. Die dafür eingesetzte Software war den heutigen und stetig wachsenden Anforderungen an Verfügbarkeit zeitkritischen Operationen und Fehlertoleranz nicht (mehr) gewachsen.
Die Microsoft Access-Anwendung wurde durch eine Web-Applikation auf Basis von ASP.NET MVC und SQL Server abgelöst. Sämtliche Verarbeitungskomponenten wurden auf den Dauerbetrieb ausgelegt und verfügen über Mechanismen zur Selbstheilung.
1stQuad hat die neue Anwendung in weniger als drei Monaten entwickelt, trotz anspruchsvoller Herausforderungen. Die Prozesse sind zwar nicht sonderlich komplex, jedoch äusserst zeitkritisch. Der springende Punkt war die Integration der Software mit der Hardware: Steuerbefehle an die Netzregler müssen sekundenbruchteilgenau erfolgen, damit weder Netzgesellschaft noch die Stromanbieter Verluste erleiden – die Trading-Abkommen sehen empfindliche Strafen für unplangemässe Stromlieferungen und Strombezüge vor.